Geschickt eingefädelt: 7 coole Arten, deine Sneaker zu schnüren
Eine Anleitung, wie man Sneaker richtig schnürt, gibt es eigentlich nicht. Dafür existieren zu viele verschiedene Methoden, unterschiedliche Sneaker und selbstverständlich unterschiedliche Geschmäcker. Außerdem kann man festhalten, dass nicht jede Schnürung für jeden Treter und alle Laces gleichermaßen geeignet ist. Doch Rettung naht! Es gibt ein paar Lacings, die einfach nicht aus der Mode kommen und bei vielen Modellen gut aussehen. Ich habe euch eine (natürlich ausbaufähige) Liste an Methoden zusammengestellt, welche aus jedem noch so normalen Schuh etwas Außergewöhnliches machen können. Because let’s face it: Die Standard-Art über Kreuz ist lange überholt.
Falls du für deine ersten Schnürversuche noch gute Laces suchst können wir im Übrigen die Schnürsenkel von Laced Up Laces empfehlen.
Methode 1: Gerade Balken/Straight Bar
Die Senkel überkreuzen sich nicht, sondern verlaufen parallel. Diese Methode funktioniert übrigens nur, wenn ihr eine gerade Anzahl an Ösen benutzt. Straight Bar sieht besonders gut an Low Tops aus, z.B. die klassischen Vans. Ihr müsst beachten, dass ihr bei dieser Methode relativ wenig Schnur verbraucht und somit wahrscheinlich lange Enden habt.
- Den Senkel von außen nach innen durch das unterste Ösenpaar fädeln, sodass die gleichlangen Enden unterhalb der Ösenleiste raushängen.
- Das linke Ende (von euch aus gesehen) geht direkt wieder durch die nächst obere Öse. Das andere Ende überspringt eine Öse.
- Beide Enden können nun in die jeweils gegenüberliegende Öse eingefädelt werden.
- Beide Enden befinden sich jetzt rechts.
- Beide Enden überspringen wieder eine Öse, sodass sie sich quasi abwechseln. Sie werden beide auf die linke Seite in gefädelt, wo sich das Ganze wiederholt.
- Seit ihr jetzt bei den beiden letzten Ösenpaaren angelangt (beide Enden befinden sich wieder auf einer Seite), fädelt ihr das untere Ende noch durch die gegenüberliegende Öse. Das andere geht wie gewohnt durch seine Letzte oben drüber.
- Wenn sich wieder beide Enden treffen, seit ihr fertig.
Methode 2: Die Leiter
Die Methode wird häufig im Militär verwendet, da sie den Schuh besonders fest schnüren. Hierbei wird verhältnismäßig viel Schnur verbraucht. Entweder ihr zieht alles sehr fest, sodass ihr alle Ösen durchfädeln könnt oder ihr tauscht die Senkel gegen etwas Längere aus.
- Den Senkel von innen nach außen durch das unterste Ösenpaar fädeln, sodass die gleichlangen Enden oberhalb der Ösenleiste rauhängen.
- Beide Enden jeweils von außen nach innen durch die nächst obere Öse fädeln, sodass eine Art Schlaufe entsteht.
- Beide Enden über Kreuz zur gegenüberliegenden Seite ziehen.
- Bevor jetzt ein Ende in die nächste Öse geht, wird es unter der entstanden Schlaufe zwischen den ersten zwei Ösen gefädelt. Dann erst geht es wieder durch die nächst obere Öse (natürlich wieder von außen nach innen). Eventuell müsst ihr die Schlaufen etwas auflockern.
- Zwischen durch ist es gut alles nochmal fest zu ziehen, da das schwierig wird wenn ihr erstmal fertig seid.
- Diese Methode (überkreuzen, durch Schlaufe ziehen, durch Öse ziehen) wird solange wiederholt, bis der Sneaker fertig geschnürt ist.
Methode 3: Die Sägezähne
Sieht aus wie die Balken-Methode mit darunter liegenden Diagonalen. Beide Enden ziehen dadurch auf unterschiedliche Weise und können somit schlecht sitzende Sneaker korrigieren.
- Den Senkel von außen nach innen durch das unterste Ösenpaar fädeln, sodass die gleichlangen Enden unterhalb der Ösenleiste raushängen.
- Das linke Ende geht durch die nächste obere Öse. Das Gegenüberliegende wird diagonal auf die andere Seite durch die dritte Öse gefädelt (innen nach außen).
- Beide Enden werden jetzt gerade durch die jeweils gegenüberliegende Öse gefädelt, sodass sie auf der rechten Ösenleiste hängen.
- Parallel werden sie jetzt diagonal auf die gegenüberliegende Seite gefädelt, um dann wieder gerade auf die andere Seite zu gehen.
- Wenn ihr so weitermacht und beim vorletzten Ösenpaar angekommen seid, kann das untere Ende wie gewohnt diagonal durch die letzte Öse gehen. Das obere Ende wird gerade nach oben durch die andere letzte Öse gefädelt.
- Beide Enden sind nun oberhalb der Ösenleiste. Done!
Methode 3: „Über Kreuz“ in der Drüber-Drunter-Variante
Eine lässige Abweichung von der Standard-Methode „Über Kreuz“. Hier entsteht weniger Reibung, wodurch die Enge der Schnürsenkel einfacher zu variieren ist und die Senkel sich nicht so schnell abnutzen.
- Den Senkel von innen nach außen durch das unterste Ösenpaar fädeln, sodass die gleichlangen Enden oberhalb der Ösenleiste raushängen.
- Über Kreuz beide Enden in die jeweils gegenüberliegende Öse fädeln, von außen nach innen.
- Wenn Ende a eben über Ende b verlaufen ist, passiert beim zweiten Kreuz genau das Gegenteil.
- Es wechseln sich bei der Methode nicht nur die oberen Senkel ab, sondern auch ob das Kreuz überhalb oder unterhalb der Ösenleiste ist. Jedes zweite Kreuz sticht quasi heraus.
Methode 4: Die Rückschlaufe
Diese Art schnürt die Schuhe zwar nicht sehr fest, dafür macht sie aber einiges her und sticht auf jeden Fall aus den klassischen Methoden hervor. Rückschlaufen sind am besten für Rope Laces geeignet und geben dem Schuh einen rustikalen Look. Wichtig: Ihr müsst besonders darauf achten, gleichmäßig und feste zu schnüren, da diese Methode nicht sehr stabil ist und somit schnell unordentlich wirkt. Außerdem verbraucht ihr hierbei mehr Schnürsenkel wie üblich, darum werdet ihr je nach Schuh vielleicht nicht bis zur allerletzten Öse kommen. Oder ihr tauscht die Senkel gegen etwas Längere aus.
- Den Senkel von innen nach außen durch das unterste Ösenpaar fädeln, sodass die gleichlangen Enden oberhalb der Ösenleiste raushängen.
- Beide Enden werden jetzt überkreuzt aber gehen dann wieder in die ursprüngliche Richtung zurück, sodass beide Enden ineinander verhakt sind.
- Fest ziehen und diesen Schritt wiederholen (immer von innen nach außen durch die Ösen fädeln).
- Am Schluss einfach wie gewohnt zubinden mit einem festen Knoten.
Methode 5: Das Gitter/Der Diamant
Für diese aufwendige Methode braucht euer Sneaker mindestens sechs Ösenpaare. Der Diamant sieht bei fast allen Schnürsenkel-Arten gut aus. Diese extrem außergewöhnliche Variante ist schon seit Jahren sehr beliebt in der Sneaker-Szene. Der Hingucker-Effekt ist groß, jedoch ist es schwierig die Festigkeit anzupassen. Darum am besten erst den Schuh anziehen und dann mit dem Schnüren beginnen.
Diese Anleitung ist für Sneaker mit sechs Ösenpaaren gedacht.
- Den Senkel von innen nach außen durch das unterste Ösenpaar fädeln, sodass die gleichlangen Enden oberhalb der Ösenleiste raushängen.
- Beide Enden jeweils in die vierte Öse der gegenüberliegenden Seite von außen nach innen fädeln.
- Beide Enden unterhalb der Ösenleiste durch die nächst obere Öse (also die fünfte) führen.
- Rückführend beide Enden durch das zweite Ösenpaar durchführen. Die Senkel überkreuzen sich dabei. Jedes Ende sollte einmal ober- und einmal unterhalb sein. In der Mitte entsteht eine Raute (der „Diamant“).
- Das dritte Lochpaar ist noch frei. Dadurch werden die Enden unterhalb der Ösenleiste durchgeführt, jeweils auf der eigenen Seite.
- Von dort aus werden die beiden Enden durch die sechste Öse auf der anderen Seite gefädelt. Während ihr die anderen Stränge kreuzt achtet dabei das ein Ende drüber-drunter-drüber und das andere Ende drunter-drüber-drunter verläuft. Es müssen jetzt vier Rauten und somit ein großer Diamant entstanden sein.
- In der letzten Öse angekommen werden beide Enden von innen nach außen durchgefädelt und anschließend gut verknotet (unsichtbar).
Diese Variante, auch leicht abgeändert, ist außerdem für Sneaker mit sieben und acht Ösenpaare geeignet. Je mehr Ösen, desto größer wird euer Diamant. Ihr vereinfacht euch das Schnüren, indem ihr zuerst das eine Ende komplett schnürt und dann das andere Ende entsprechend durchfädelt.
Methode 6: Der Reißverschluss
Wenn ihr diese Methode anwendet, entstehen in der Mitte viele kleine Rauten. Beim Schnüren sollte man auf Gleichmäßigkeit achten, sonst sieht das Ganze schnell durcheinander und total verknotet aus. Am Besten kommt der „Reißverschluss“ mit flachen Laces rüber. Der „Reißverschluss“ hält gut und sieht sehr lässig aus. Allerdings ist es schwierig, die Senkel im Nachhinein enger oder lockerer zu machen.
- Den Senkel von innen nach außen durch das unterste Ösenpaar fädeln, sodass die gleichlangen Enden oberhalb der Ösenleiste raushängen.
- Beide Enden unterhalb des „Balken“ durchführen und über Kreuz durch die schräg gegenüber liegende Öse führen (ebenfalls von innen nach außen).
- Jedes Ende einmal um die gezogene Schnur herumtwisten, sodass eine geschlossene Schlaufe durch die Öse entsteht.
- Die Enden wieder schräg kreuzen, in die jeweilige Öse fädeln mit derselben Methode.
- Es sollten sich mittig kleine Rauten bilden.
- Das Ganze bis zum Schluss durchziehen und anschließend verknoten.
Methode 7: Das Doppelkreuz
Auf dem ersten Blick sieht das Doppelkreuz etwas willkürlich aus. Aber wenn es ordentlich geschnürt ist, kann man durchaus ein System dahinter entdecken, was beim zweiten Blick mega lässig wirkt.
Diese Vorgehensweise ist für Sneaker mit sieben Ösenpaaren gedacht. Ende a wird immer über Ende b gekreuzt.
- Den Senkel von außen nach innen durch das unterste Ösenpaar fädeln, sodass die gleichlangen Enden unterhalb der Ösenleiste raushängen.
- Die Enden über Kreuz in die jeweils dritte Öse einfädeln, von innen nach außen.
- Über Kreuz die Senkel nun in die noch freien zweiten Ösen einfädeln, diesmal von außen nach innen.
- Wieder über Kreuz werden die Senkel nun in das fünfte Ösenpaar gefädelt.
- In die freiliegenden vierten Ösen werden die Senkel über Kreuz eingefädelt (innen nach außen).
- Über Kreuz geht es weiter in die siebte und letzte Öse.
- Jetzt werden die Enden verknotet, das sechste Ösenpaar bleibt leer.
To be continued…